Behandlungen mit Hyaluronsäure-Fillern

Anwendungsgebiete und Behandlungsablauf

Bildnachweis: © Kiel Medical Academy

Hyaluronsäure ist eine Bausubstanz, die in nahezu jedem Gewebe im Körper vorkommt. Sie hat die Eigenschaft, große Mengen an Wasser zu binden. Mit zunehmendem Alter nimmt der Gehalt an Hyaluronsäure im Gewebe jedoch ab. Äußerlich macht sich dies insbesondere in Form eines Elastizitätsverlusts der Haut bemerkbar, wodurch sich Falten bilden.

Heutzutage ist Hyaluronsäure auch in vielen Kosmetikprodukten enthalten. Laut Hersteller soll sie die Feuchtigkeit der Haut erhöhen, sie elastischer machen und kleine Falten von innen aufpolstern. Es stimmt tatsächlich, dass hyaluronsäurehaltige Cremes den Feuchtigkeitsgehalt der Haut verbessern können. Doch um Falten zu glätten, müsste der Wirkstoff tief in die Lederhaut eindringen. Das gelingt jedoch nur, wenn die Fragmente der Moleküle sehr kurz sind. Die meisten Kosmetikprodukte enthalten diese Moleküle jedoch nicht, wodurch die gewünschte tiefenglättende Wirkung ausbleibt.

Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn die Hyaluronsäure direkt in die betroffenen Regionen injiziert wird. Das dafür verwendete medizinische Gel polstert die Haut von innen auf, indem es die Feuchtigkeit in der Haut bindet. Dadurch glättet sich die Epidermis. Auch zum Modellieren der Lippen, Minimieren von Augenringen und zum Korrigieren der Nase kann das Gel zum Einsatz kommen.

Je nach Einsatzgebiet unterscheiden sich die Gele in ihrer Konsistenz und Viskosität. Weichere eignen sich besonders gut, um mimische Falten zu behandeln, festere sind ideal für die Korrektur von Lippen und Nase.

Wichtig: Der Körper baut die Hyaluronsäure mit der Zeit ab, wodurch keine dauerhaften Ergebnisse möglich sind. Wir setzen dennoch ganz bewusst ausschließlich auf Hyaluron als Filler und nicht auf Permanentfiller, da es sich in der Vergangenheit gezeigt hat, dass diese mit zum Teil gravierenden Nebenwirkungen wie Deformationen und Infektionen einhergehen.

Anwendungsgebiet 1: Gesichtsfalten und Augenringe

Hyaluronsäure eignet sich besonders gut, um Wangenfalten, Marionetten- und Nasolabialfalten, Krähenfüße im äußeren Augenbereich und Falten auf der Stirn zu glätten. Dafür wird das Gel direkt in die gewünschte Partie injiziert, beispielsweise in die Wangen. Auf diese Weise gewinnt der Bereich an Volumen und die Haut strafft sich, wodurch die Falten minimiert werden. Je nachdem wie ausgeprägt die Falten sind, kommen Gele mit unterschiedlicher Konsistenz und Viskosität zum Einsatz. Auch ein leichtes Facelift ist mit Hilfe der Hyaluronsäure möglich. Dafür geben Ärzte das Gel großflächiger unter die Haut, wodurch ein ganzheitlich aufpolsternder Effekt erzielt werden kann. Diese Methode eignet sich jedoch nur bei leichten Alterungserscheinungen. Bei fortgeschrittenem Verlust der Hautelastizität empfiehlt sich ein Fadenlifting. Bei sehr ausgeprägten Mimikfalten kann eine Kombinationsbehandlung mit Botulinumtoxin das Ergebnis deutlich verbessern.

Auch sehr ausgeprägte Tränenrinnen unter den Augen lassen sich mit Hilfe des Gels minimieren. Direkt in den Bereich injiziert, hebt sich die Haut um die Tränenrinne an und erscheint ebenmäßiger. Ein zusätzlicher positiver Effekt der Behandlung ist, dass Gefäße weniger stark durch die Epidermis scheinen.

Anwendungsgebiet 2: Volumenaufbau der Lippen

Hyaluronsäure-Filler können zum Volzmenaufbau der Lippen eingesetzt werden.

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Hyaluronsäure ist nicht nur Bestandteil der Haut, sondern auch der Lippen. Mit zunehmendem Alter nimmt auch dort der Gehalt an Hyaluronsäure ab – sie verlieren an Volumen. Das Resultat: Schmale Lippen, die vielen einen missmutigen, grimmigen Gesichtsausdruck verleihen.

Doch nicht immer steckt das Älterwerden dahinter. Einige haben von Natur aus sehr schmale Lippen. Auch sie können von dem Volumenaufbau mit Hyaluronsäure profitieren. In der Regel reicht aus, das Gel nur in die Oberlippe zu geben.

Für ein ästhetisches Ergebnis ist es wichtig, die natürlichen Proportionen zu erhalten: Die Oberlippe ist immer etwas schmaler als die Unterlippe. Nur wenn Labium inferios oris sehr schmal ist, sollte auch diese mit behandelt werden.

Anwendungsbereich 3: Nasenkorrektur

Eine schlanke Stupsnase gilt als Schönheitsideal. Doch solch eine perfekte Form hat kaum jemand von Natur aus. Vielmehr sticht die Nase bei vielen als markantes Merkmal aus dem Gesicht hervor. Sei es, weil sie einen Höcker auf dem Nasenrücken aufweist oder schief oder sehr breit ist. Eingebracht in die Nasenspitze oder den Steg lassen sich Deformitäten mit Hilfe eines stabilen Hyaluronsäure-Gels ausgleichen. Eine breite Nase etwa erhält durch eine Erhöhung des Nasenrückens ein feineres Aussehen, durch Einbringen des Gels in den vorderen Bereich kann eine Stupsnase erzielt werden.

Behandlungsablauf mit Hyaluronsäure-Fillern

Zu einer professionellen Behandlung mit Hyaluronsäure-Fillern gehört ein ausführliches Informationsgespräch, das immer im Vorwege der Therapie stattfindet. Zunächst einmal erfragen die Behandler die Wünsche der Patienten und geben ihnen daraufhin eine realistische Einschätzung zu den Erfolgsaussichten. Denn immer wieder gibt es Patienten, bei denen sich im Vorwege bereits sagen lässt, dass die Behandlung nicht mit dem gewünschten Ergebnis einhergehen wird – sei es auf Grund falscher Vorstellungen oder ungünstiger Grundvoraussetzungen.

So können beispielsweise bei sehr ausgeprägten Falten Filler nur bedingt das Erscheinungsbild verbessern. In so einem Fall bietet sich eine Beratung hinsichtlich einer Alternativtherapie wie beispielsweise dem Fadenlifting an. Es empfiehlt sich zudem, die Behandlung mithilfe von Vorher-Nachher-Bildern festzuhalten. So lassen sich die Erfolge eindeutig belegen.

Die Ärzte erstellen daraufhin eine ausführlichen Behandlungsplan, in dem genau festgehalten ist, welche Bereiche behandelt werden sollen. Zudem klären sie die Patienten über mögliche Risiken und Nebenwirkungen mündlich auf und halten dies schriftlich fest. Gleiches gilt für alle anfallenden Kosten.

Vor der eigentlichen Behandlung zeichnen Behandler mit Hilfe eines abwaschbaren Stiftes die genauen Injektionsbereiche auf die Haut. Erst dann bringen sie das Gel mit einer feinen Nadel ein. Die Behandlung ist schmerzarm, eine örtliche Betäubung ist nicht nötig, kann jedoch auf Wunsch verabreicht werden. Nach dem Eingriff können leichte Rötungen um die Einstichstelle entstehen, die nach wenigen Stunden von selbst wieder abklingen. Das Ergebnis ist sofort sichtbar und hält zwischen sechs und zwölf Monaten an. Eine erneute Behandlung ist jederzeit möglich.

 

 

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