VDÄPC-Befragung 2020: Botulinumtoxin weiter auf dem Vormarsch

Die Vereinigung der deutschen ästhetisch-plastischen Chirurgen (VDÄPC) führt jedes Jahr eine Mitgliederbefragung zu den häufigsten Behandlungen bei Frauen und Männern durch.

Die Befragung wertet jährlich Daten aus, “die von den rund 100 VDÄPC-Mitgliedern jedes Jahr aus ihren Praxen, Kliniken oder Krankenhäusern bereitgestellt werden”. Der Verband reklamiert für sich, damit die “größte deutsche Ärztebefragung im Gebiet der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie” zu leisten, die es ermöglicht, “mit relativer Repräsentativität deutschlandweite Tendenzen” zu erschließen.

Die diesjährige Befragung liefert vor allem drei Erkenntnisse:





Im Jahr 2019 gaben die Befragten an, insgesamt rund 83.338 plastische oder ästhetische Eingriffe durchgeführt zu haben. In 2018 waren es noch 77.485. Der Anstieg der Behandlungszahlen geht dabei zur Hälfte auf die immer häufigeren Botulinumtoxin-Behandlungen zurück, wie die Grafik verdeutlicht:

Neu: Männer als wichtige Zielgruppe

13,6 Prozent der Patienten, die sich für Schönheitskorrekturen entscheiden, sind männlich. 2019 waren es 11.340 Männer gegenüber 71.918 Frauen. Besonders zu beachten ist, dass die Zahl der minimalinvasiven Behandlungen bei Männern um 9,3 Prozent von 1.972 auf 2.156 stieg. Bei den chirurgisch-plastischen Operationen war es nur ein Anstieg von 6,5 Prozent. Im Jahr zuvor gab es hingegen einen Rückgang der minimalinvasiven Behandlungen bei Männern um rund 40 Prozent. Es ist also ein Erfolg und ein Zeichen dafür, dass auch die Herren wieder mehr Wert auf ihr Äußeres legen und dieses mithilfe ästhetischer Eingriffe optimieren möchten.

Im Vergleich zu 2018 wurden in 2019 60 Prozent mehr Fettabsaugungen, 20 Prozent mehr Brustvergrößerungen und fast 15 Prozent mehr Behandlungen mit Botulinumtoxin durchgeführt. Während Hyaluroninjektionen bei Frauen und Männern auf einem konstanten Niveau bleiben, ließen sich 2019 14 Prozent mehr Frauen und fast 18 Prozent mehr Männer mit Botulinumtoxin behandeln.

Was bringen mir also Fortbildungen in ästhetischer Medizin?

Für Ärzte ergibt sich daraus: Sie können Teil des anhaltenden Trends werden und durch entsprechende Behandlungsangebote den wirtschaftlichen Erfolg ihrer Praxis sichern. Der Wunsch der Patienten nach einem frischeren Aussehen reißt nicht ab – im Gegenteil, Eingriffe, die nicht mit großen Operationen und langen Ausfallzeiten verbunden sind, nehmen zu. Neben Botulinumtoxin-Behandlungen und Injektionen mit Hylauronsäure gibt es eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten der minimalinvasiven ästhetischen Medizin, wie Fadenliftings, die Injektions-Lipolyse und Laserbehandlungen.